Material: Porzellan, Spritz- und Druckdekor
Entstehungszeit: um 1930
Hersteller: unbekannt, wohl Thüringen oder Schlesien
Souvenirs können die verschiedensten Formen haben. So wie bei diesem Souvenir in Form einer Kuh. Auf der einen Seite ist eine alte Ansicht aus Borna aufgebracht, die den Dinterplatz zeigt.
Vieles darauf lässt sich heute noch genauso an dieser Stelle finden. Am markantesten ist dabei das Reichstor, in dem heute das Museum untergebracht ist.
Alle anderen Gebäude haben sich seitdem verändert, sind verschwunden oder durch neue Gebäude ersetzt. Vor allem die Gebäudereihe auf der linken Seite sieht heute ganz anders aus.
Damals befand sich dort das Restaurant „Börsenhalle“. Heute findet sich dort die Wohnanlage der Volkssolidarität.
Unsere Kuh ist aber nicht nur ein Souvenir, dass man nur in die Vitrine stellte. Nein, sie hatte sogar eine Funktion und die liegt wegen ihrer Form ziemlich nahe.
Denn was gibt eine Kuh? Milch! Und so wäre diese Kuh ohne den Aufdruck mit der Ansicht des Dinterplatzes ein kleiner Milchgießer.
Die Kuh ist innen nämlich hohl und hat auf dem Rücken eine größere Öffnung. Das geöffnete Maul hat ebenfalls ein Loch und dient als Ausguss.
Der nach oben geschwungene Schwanz ist der Henkel.
Solche Art von Milchgießern gab es schon im 18. Jahrhundert in Holland. Aber besonders beliebt waren sie im 19. Jahrhundert in England.
Dort gab es sie in den verschiedensten Formen und Größen. Unsere Kuh stammt allerdings nicht aus England. Sie ist aus Hartporzellan, das dort nicht hergestellt wurde.
In England produzierten die Porzellanfirma zwar auch Porzellan. Das war aber nicht so fest, wie das von den deutschen Porzellanherstellern und wird daher auch Weichporzellan oder Frittenporzellan genannt.
Leider lässt sich nicht sagen, wer den Gießer hergestellt hat, da die Porzellanmarke nicht nachweisbar ist.
Vermutlich stammt er aus den Porzellanzentren in Thüringen oder Schlesien.