Die Sonderausstellung „MOBILITÄT gestaltet in zwei Welten. Der Bornaer Rudolf Eberhard Heinig“ widmet sie sich dem Schaffen des 83-jährigen Formgestalters Rudolf Eberhard Heinig, der in Borna geboren wurde, Kindheit und Jugend verbrachte.
Mobilität gestalten war und ist, was ihn in zwei politischen Systemen immer antrieb und zu ganz praktischen, funktionalen aber auch innovativen Ideen brachte. Nach Schule und Ausbildung zum Kfz-Mechaniker begann der 1941 in Borna geborene Rudolf Eberhard Heinig ein Studium der Formgestaltung für die Industrie in Berlin. Seitdem widmete er sich vor allem der Gestaltung von Autos, Spezialfahrzeugen und Großgeräten. Heinig war nicht festangestellt, sondern arbeitete als freier Gestalter für viele Auftraggeber. Er war hier tätig für solche bekannten Marken wie Wartburg in Eisenach, Kirow in Leipzig, ZEMAG in Zeitz und TAKRAF.
Dabei entstanden für Wartburg in den 1960er und 1970er Jahren spannenden Autoentwürfe, die aus politischen und ökonomischen Gründen nie umgesetzt wurden. Einige der originalen Wartburgmodell zeigen wir in der Ausstellung. Die Besuchenden der Ausstellung können hier sehen, wie innovativ, modern und attraktive die Gestaltungsideen Heinigs für Wartburg waren. Und was den BürgerInnen der DDR entgangen ist. Viele kennen den Wartburg 353, für den er auch Teile entworfen hat: Entlüftungsblenden, Tachometer… Für TAKRAF und ZEMAG entstanden große Krane und Bagger.
Die Kehrmaschine KM 2301 (1979) ist sein bekanntester Entwurf, denn sie fuhr in fast jeder Stadt der DDR und sorgte für Sauberkeit. Auch kleine Alltagsgegenstände stammen von ihm, wie der Kfz-Wartungshelfer oder der Schleifaufsatz für Messer und scheren für das von allen benutzte Rührgerät RG25/28. Die Wende 1990 bedeutet für ihn einen herben Einschnitt, da all seine Auftraggeber wegbrachen und er arbeitslos wurde. Er steckte jedoch nicht auf, sondern begann noch in den 1990er Jahren damit, sich wieder der Gestaltung von Automobilen zu widmen. Was ihn dabei motivierte und auch heute noch Triebkraft ist, ist die Verantwortung für die Gesellschaft. Er entwickelte sein „e.v.o“-Projekt, an dem er bis heute arbeitet.
Die mit „energie von oben“ zu entschlüsselnde Abkürzung steht für sein Vorhaben, innovative Ideen und Gestaltungen mit Blick auf Ökologie und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Es entstehen mit „EURA“, „solakat“, „SOMOplan“ und „SAMO 3,5“ vier Fahrzeugentwürfe, die solarbasierte Elektromobilität im Freizeitbereich, im Individualverkehr und auch in der Personenbeförderung kostengünstig und umweltfreundlich zum Einsatz bringen. Hier entwickelte er Fahrzeugmodelle, die wir in der Ausstellung zeigen. Auch ein ganz neues Mobil, der Premiere bei der Ausstellung sein wird. Eberhard Heinig ist trotz seines hohen Alters noch voller Tatendrang und war bei der Konzeption der Ausstellung mit beteiligt
Wie immer in den Sonderausstellungen des Museums der Stadt Borna gibt es nicht nur vieles zu erfahren, sondern auch wieder etwas zum selber machen. Ganz wie Eberhard Heinig können kleine und große Besuchende ihrer Kreativität vollen Lauf lassen, indem sie ihre eigenen Fahrzeuge an originalen Steckbausätzen entwickeln oder an einer anderen Station mit innovativem Antrieb gleich selber bauen. Diese Fahrzeuge können auch mit nach Hause genommen werden
Zu sehen ist diese Ausstellung vom 22.November 2024 bis 27.April 2025
Begleitprogramm:
15.01.2025 18.00 Uhr Vortrag im Stadtkulturhaus
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26.01.2025 14.00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung 4 € Erw., 2€ Kind
„Führung durch die Sonderausstellung“
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24.02. - 28.02. 2025 Ferienprogramm
10.00 Uhr für Hort und Kitas, 13.00 Uhr für alle, die etwas erleben wollen. 3 Euro pro Kind
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15.03.2025 14.00 Uhr Führung durch die Sonderausstellung 4 € Erw., 2€ Kind
„Führung durch die Sonderausstellung“