Material: Papier
Entstehungszeit: 1916
Maße: 37 x 27 cm (Rahmen)
Dieses Aquarell stammt von dem in Borna
geborenen Maler und Illustrator Emil Limmer (1854 – 1931).
Emil Limmer war bekannt für seine Illustrationen in der „Leipziger Illustrierten Zeitung“, der „Gartenlaube“ und im „Salonblatt“.
Von 1916 bis 1918 entstand der Zyklus „Typen und Szenen aus deutschen Kriegsgefangenenlagern“.
Dieser Bilderzyklus zeigte anschaulich die vielen Völkergruppen die am Weltkrieg 1914-18 teilgenommen haben.
Dazu zählt auch das Aquarell „Halbmond über Wünsdorf“. Das sogenannte Halbmondlager in Wünsdorf bei Zossen hatte während des Ersten Weltkrieges 30.000 muslimische Araber sowie indische und afrikanische Kriegsgefangene inhaftiert, die in der französischen und britischen Armee gedient hatten.
Das Lager diente hauptsächlich dazu die Muslime zum Überlaufen zu bewegen, denn das Osmanische Reich war Verbündeter des Deutschen Kaiserreiches.
Dazu wurde am 13. Juli 1915 auf Wunsch des Mufti von Istanbul die erste tatsächlich zur Religionsausübung gedachte Moschee auf deutschem Boden eingeweiht. Diese sieht man links im Hintergrund des Aquarells. Diese Moschee wurde 1925 abgerissen.
Im Vordergrund sehen wir zwei muslimische Araber beim Hüten einer Schafherde.
Emil Limmer dokumentierte mit seinen Aquarellen und Zeichnungen, wie auch hier, Zeitgeschichte.
Mit seinen Bildern war er ein Chronist der Zeit.
Das Museum der Stadt Borna konnte 2013 dieses Aquarell erwerben.