Material: Textilstoff, Hartpappe
Entstehungszeit: um 1920
Diese Tracht einer Marche (Frau/Bäuerin) stammt aus Großstöbnitz im Altenburger Land.
Der Begriff „Marche“ ist von Marie abgeleitet.
Die Bäuerin trug einen kurzen, bis zu den Knien reichenden Faltenrock, der die Körperform betonte.
Der Rock wurde von einer Halbschürze bedeckt. Sie hatte die Farbe des Kopftuches.
Den Oberkörper umschloss ein Mieder mit puffigen Ärmeln.
An Sonn- und Feiertagen wurde darüber eine glattanliegende Jacke angezogen.
Die Bäuerin trug lange weiße Strümpfe und flache, oftmals bunt bestickte Schuhe.
Vor der Brust trugen die Mädchen einen mächtigen Vorstehlatz.
Er reichte vom Kinn bis zum Rockanfang und war mit starker und zäher Pappe versteift.
Die Latzpuppe wurde in der Papiermühle Großstöbnitz hergestellt.
Der starke aufgetragene Latz war für die Altenburger Tracht ebenso typisch wie das Kopftuch.
Es bestand aus einer festsitzenden, topfartigen Haube, die das Haar und die Ohren umschloss.
Vom Knoten des Tuches hingen zwei breite Flügel bis weit in den Rücken.
Im Vorfeld des 22. Sächsischen Landeserntedankfestes in Borna bekam das Museum Borna diese Altenburger Tracht von der Familie Karte aus Thräna (bis 1952 Thüringen) geschenkt. Die Vorfahren von Frau Karte stammten aus Großstöbnitz.
Jedoch wurde die Altenburger Tracht auch bis weit in das Bornaer Land getragen.
Außer der Tracht zeigen dies noch heute die Bauernhöfe im Altenburger Stil, wie z.B. in Thräna, Altmörbitz und Wyhra