Hersteller: Otto Ballschmidt, Leipzig
Material: Holz, Eisenmetall
Größe: 100 cm (Höhe) x 21,5 x 10 cm
Zeit: 1950er Jahre
Diese Fußwinde gehörte zum Bestand der Schmiede bei Cröbern. Sie wurde zur Abstützung jeglicher Dinge
wie z.B. Pferdekutschen oder landwirtschaftliche Geräte genutzt. Sie hatte eine Tragkraft bis zu 5000 Kilogramm.
Wir wissen aber auch, dass solche Fußwinden auch im Tiefbauschächten des hiesigen Braunkohlenbergbaues genutzt wurden,
um die Holzstempel abzustützen.
Hergestellt wurde diese Fußwinde von der Leipziger Firma Otto Ballschmidt (gegr. 1945) mit der Prüf-Nr. 18150.
Das genaue Herstellerjahr lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Diese Firma existiert heute noch als Spezialfirma für Handhebezeuge in Leipzig.
Das Museum Borna hat diese Fußwinde im Sommer 2023 aus dem Nachlass von Herbert Straßburger (Borsdorf) übernommen.
Die Familie Straßburger betrieb über mehrere Generationen die Schmiede mit der Gastwirtschaft „Feldschmiede“ bis zur Devastierung des Dorfes Cröbern Ende der 1960er Jahre.
„Am Wegkreuz nördlich von Cröbern mit Abzweig nach Crostewitz … lag die ,Feldschmiedeschenke‘ als Ausspanne und Quartier an der alten Poststraße zwischen Leipzig und Borna.
Die anliegende Schmiedewerkstatt führte neben dem Hufbeschlag auch Wartungsarbeiten und Reparaturarbeiten an landwirtschaftlichen Geräten aus.
Der Gaststättenbetrieb wurde trotz zunehmend erschwerter Bedingungen durch die Familie Straßburger bis zur Umsiedlung aufrecht erhalten.“
(A. Berkner, Bergbau und Umsiedlung …, S.200)
Cröbern war eine slawische Ortsgründung um 968 und wurde 1350 auch als Rittersitz genannt.
Seit 1606 gehörte das Dorf zum Amt Leipzig und seit 1952 zum Landkreis Leipzig.
Ab 1967 begann die Devastierung der Ortslagen Cröbern, welche 1972 abgeschlossen war.
Die gesamte Ortslage wurde vom Tagebau Espenhain überbaggert.