Material: Glas
Höhe: 16,2 cm
Durchmesser: 6 cm (Fuß), 4,5 cm (Kuppa)
Herstellungsdatum: um 1898 / 99
Einen wichtigen Teil der Bornaer Stadtgeschichte bildet das Königlich Sächsische 3. Reiterregiment. Dieses wurde 1849, infolge der Neuorganisation der Sächsischen Armee neu aufgestellt. Besser bekannt ist es unter dem 1876 verliehenen Titel „Karabinier-Regiment“. Diese Auszeichnung erlangte es durch besondere Verdienste im Deutsch-Französischen Kriege von 1870/71.
50 Jahre nach dessen Gründung, feierten 1899 die Traditionsvereine des Regiments zusammen mit dem Regiment dieses Jubiläum. Es wurde unter anderem eine Jubiläums-Eiche gepflanzt, deren Verbleib und Standort heute leider unbekannt ist. Neben Erinnerungsmedaillen gab es unter anderem auch verschiedene Erinnerungsgläser, diese konnten bemalt oder graviert sein. Der Neuzugang unserer Sammlung ist ein solches graviertes Glas für Sekt. Es zeigt eine Königskrone und darunter die aufwendig ineinander verschnörkelten Initialen „CR“. Dies steht für Carabinier-Regiment. Die Schreibweise mit „K“ gibt es erst ab 1900.
Dieses Erinnerungsglas erwarb das Museum 2023 zusammen mit weiteren Gegenständen des Karabinier-Regiments von Ragnvald Leonhardt. Sie stammen von seinem Großvater Erich Leonhardt aus dessen Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger im Karabinier-Regiment. Er leistete sie 1906 in Borna ab und erhielt 1909, nach zwei Manöverübungen das Offizierspatent. Mit dem ersten Mobilmachungstag im August 1914 zog er mit dem Regiment in den Krieg nach Frankreich. Musste aber aufgrund einer Erkrankung noch im selben Jahr den aktiven Kriegseinsatz beenden und war danach noch zwei Jahre im Garnisonsdienst tätig.